Als sinnliche und wohl intimste Form der Massage ist die Tantra-Massage ein Zugang zu den eigenen Gefühlen, höherer Entspannung und Energie. Der ganze Körper wird berührt – auf Wunsch auch inklusive der Geschlechtsorgane – wobei alle Aktivität von der Masseur*in ausgeht. Der Gast soll diese Kunst der Berührung genießen und die Fusion von Massage, Spiritualität und Philosophie genießen.
Was genau passiert bei einer Tantra-Massage? Auf welche Art und Weise entspannt eine Tantra-Massage?

 

Kurze Auffrischung – Was ist eine Tantra-Massage?

“Tantra” – also der Begriff – kommt aus dem Sanskrit und wird oft mit “Das Bewusstsein erweitern” übersetzt. Im Tantra sieht man das Universum als Einheit, wodurch nichts abgelehnt wird, da die Weltsicht ganzheitlich und umfassend ist.
Eine Tantra-Massage ist eine Ganzkörpermassage, eine Art Verehrungsritual, welches die Philosophie des Tantra auslebt. Bei der Tantra-Massage sind sowohl Gast als auch Masseur*in leicht- oder unbekleidet. Dies kann der Massage einen erotischen Reiz verleihen, zudem können die intensiven Berührungen durch die Masseur*in durchaus auch zu einem Orgasmus führen. Es kommt hierbei jedoch nicht zum Geschlechtsverkehr.

 

Was also führt bei der Tantra-Massage zur Entspannung?

Bei Tantra-Massagen gibt es mehrere Elemente, die zur tiefen Entspannung führen. Zu betonen ist, wie schon erwähnt, der ganzheitliche Ansatz der Massage. Tantra-Massagen behandeln den ganzen Körper und beziehen alle Sinne mit ein. Der Tastsinn wird durch verschiedene Berührungsarten, von sanftem Streicheln bis zu festeren Griffen angesprochen. Auch unterschiedliche Materialien wie Federn, Tücher oder Felle werden für sanfte Berührungen auf der Haut verwendet. Der Geruchssinn wird mit ätherischen Ölen und Räucherwerk stimuliert. Eine gemütliche, intime und angenehme Atmosphäre kann so entstehen. Um auch dem Auge Entspannung zu ermöglichen, erhellt ein gedämpftes warmes Licht den Raum, sowie Kerzen. Gemütliche und spirituelle Einrichtung – Bilder, Wandbehänge, Teppiche – lassen Gäste die innige Atmosphäre umso mehr wahrnehmen.

Die achtsame und respektvolle Berührung ist das Herzstück der Tantra-Massage. Sie ist das Schlüsselelement für tiefe Entspannung. Die Masseur*in verwendet eine angenehme Vielfalt an Berührungstechniken, um verschiedene Empfindungen auszulösen. Jeder Teil des Körpers erfährt Zuwendung, mit voller Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Akzeptanz. Durch die gezielte Berührung werden Energiebahnen im Körper aktiviert und ein Gefühl von Leichtigkeit und Wohlbefinden, Geborgenheit und Sicherheit kommt auf. Die fließenden und gleichmäßigen, rhythmischen Bewegungen der Massage können bei Gästen und Masseur*innen gemeinsam einen meditativen Zustand herbeiführen, bei dem der Stress des Alltags abgebaut wird.

Ein besonderes Element der Tantra-Massage ist die Absichtslosigkeit der Berührungen. Bei herkömmlichen Massagen geht es meist darum, Verspannungen zu lösen oder einen bestimmten Effekt zu erzielen. Bei einer Tantra-Massage laden die Berührungen dazu ein, vollständig im Moment zu sein und die Empfindungen ohne Erwartungen oder Ziele wahrzunehmen. So kann sich der Gast vollständig fallen lassen und tiefer in die Entspannung und ins Wohlbefinden eintauchen.

 

Was kann eine Tantra-Massage bewirken?

Während der Tantra-Massagen erleben Gäste, wie sich durch die sanfte Berührung und achtsame Präsenz ihre emotionalen Panzer Schicht für Schicht lösen. Ängste und Hemmungen, die sie vielleicht jahrelang mit sich herumgetragen haben, beginnen zu schmelzen. In diesem Prozess kommen oft verborgene Gefühle und Erinnerungen an die Oberfläche, wobei der Gast aufmerksam und einfühlsam dabei begleitet wird.

Wichtig: Eine Tantra-Massage ist eine intensive, intime und sinnliche Massage, bei der auf Wunsch auch die Geschlechtsorgane berührt werden. Dabei kommt es nicht zum Geschlechtsverkehr. Ein Orgasmus ist nicht das Ziel einer Tantra-Massage, kann aber natürlich vorkommen. Der Orgasmus ist dabei nur eine Form der Entspannung, der zum ganzheitlichen Ansatz der Massage dazugehören kann, jedoch kein explizites Ziel ist. Gäste empfinden den Orgasmus jedoch als äußerst berauschend und entspannend.

 

Entspannung pur – Dauer einer Tantra-Massage

Eine Tantra-Massage dauert in der Regel etwa 90 Minuten, wobei auch kürzere oder längere Massagedauern möglich sind. Zu Beginn findet ein Begrüßungsritual statt, bei dem die Masseur*in den Gast sanft entkleidet. Danach entkleidet sich auch die Masseur*in. Dieses Ritual schafft eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre, die für die Massage sehr wichtig ist – jedoch keinesfalls falsch aufgefasst werden sollte.

 

Entspannung durch Verbindung von Körper und Geist

Bei der Tantra-Massage ist die Verbindung von Körper und Geist ein wichtiger Bestandteil. Die bewussten Berührungen aktivieren nicht nur physische Empfindungen, sondern regen auch die Energiebahnen des Körpers an, insbesondere die Chakren – Energiezentren, die entlang der Wirbelsäule verlaufen und im Tantra als Quellen der Lebensenergie (Prana) betrachtet werden.
Eine Tantra-Massage kann dabei blockierte Energien lösen und in Fluss bringen, sowohl auf körperlicher als auch emotionaler Ebene. Die Arbeit mit sexueller Energie, die als Manifestation der Lebenskraft gilt, ist dabei ebenfalls von großer Bedeutung. Durch bewusste Aktivierung und Lenkung dieser Energie im Körper, unterstützt durch Atemtechniken und Meditation, wird ein Zustand tiefer Harmonie und innerer Balance angestrebt. Körperliches Wohlbefinden durch tiefe Entspannung und Vitalisierung und emotionales und geistiges Gleichgewicht können durch die Erfahrungen einer Tantra-Massage gefördert werden.

 

Die heilende Wirkung der Tantra-Massage

Neben Entspannung und Meditation hat die Tantra-Massage auch eine heilende Dimension. Viele Menschen tragen emotionale Verletzungen oder Spannungen in sich, die sie im Laufe der Jahre angesammelt haben. Die respektvollen und liebevollen Berührungen der Tantra-Massage können einen Raum schaffen, in dem sich solche tief sitzenden Emotionen lösen und heilen dürfen. Durch die Verbindung von Körperarbeit und Achtsamkeit können sich seelische Blockaden lösen, was den Gast befähigt, sich wieder mit seiner eigenen Kraft und seinem eigenen Selbstwertgefühl zu verbinden.

 

Fazit

Tantra ist weit mehr als eine Massageform – es ist eine ganzheitliche Philosophie, die darauf abzielt, Körper, Geist und Seele miteinander zu verbinden. Die Tantra-Massage schafft einen Raum für tiefe Entspannung, Achtsamkeit und den bewussten Umgang mit Berührung und Energie. Sie bietet die Möglichkeit, innere Blockaden zu lösen, emotionale Heilung zu erfahren und in einen Zustand meditativer Ruhe einzutauchen. Dabei steht nicht die Sexualität im Vordergrund, sondern die Verbindung zu sich selbst und das Erleben des gegenwärtigen Augenblicks. Eine Tantra-Massage ist somit kein erotisches Angebot, sondern eine spirituelle Praxis zur Erholung, Selbsterfahrung und ganzheitlichen Entspannung.

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